Blütenreiche Heuwiese

Heuwiesen gehören zu den artenreichsten Ökosystemen Mitteleuropas. So haben etwa ein Drittel aller heimischen Blühpflanzen ihr Hauptvorkommen in Wiesen und Weiden und rund 3500 Tierarten sind in ihnen zu Hause. Farbenprächtige Käfer, Zikaden, Schmetterlinge, Heuschrecken, Ameisen und Bienen tummeln sich in blütenreichen, nährstoffarmen Heuwiesen, mit denen wir oft Kindheitserinnerungen verknüpfen.
Wiesen und Weiden sind Bindeglieder von Natur und Kultur zugleich. Doch leider sind laut dem Bundesamt für Naturschutz in Deutschland seit 1950 diese Wiesen und Weiden um 98% zurückgegangen.
Um diesen Rückgang zu stoppen, wurde hier eine eigens für diesen Standort zusammengestellte Blühmischung (Salbei-Glatthaferwiese) aus Regio-Saatgut ausgesät. Bei der Zusammenstellung lag der Fokus nicht nur auf Pflanzen, die Nützlinge wie Bestäuber anlocken, sondern auch auf einer Eignung als hochwertiges Viehfutter. So können besonders kräuterreiche Wiesen als „Stallapotheke“ dienen. Die traditionelle Pflege einer blütenreichen Heuwiese, die zweischürige Mahd, wird mit Hilfe eines älteren Traktors mit Balkenmäher durchgeführt, um möglichst wenige Tiere bei der Mahd zu vernichten. Das Stehenlassen von sogenannten Altgrasstreifen ermöglicht es den Tieren, auf der Fläche zu Überdauern oder gar zu Überwintern.
Neuste Studien zeigen deutlich den dramatischen Rückgang von bis zu 2/3 aller Insekten auf unseren Grünlandflächen und eine alar­mie­rende Bestandsabnahme unserer Feldvögel wie Feldlerche, Kiebitz oder Rebhuhn. Die Etablierung eines derartigen Wiesenverbundes, in dem abends die Grillen ihr Lied anstimmen und über dem die Feldlerche ihren typischen Gesang ertönen lässt, kann diesem massiven Schwund entgegenwirken.
Bitte betreten Sie und ihre Hunde diese Wiese nicht, um die ungestörte Entfaltung der Pflanzen und Tiere nicht zu beeinflussen. Helfen Sie mit, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder die Möglichkeit haben, einen derartig einzigartigen Naturraum kennen und lieben zu lernen.